GRAŻYNA KANIA

 
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BLACKBIRD                                          zurück


NEWSWEEK, 06.11.2006
Ist ein Pädophiler der Teufel?
von Mariusz Cieślik
(...) Schon heute kann man sagen, dass die Inszenierung des Warschauer Teatr Dramatyczny, die vor wenigen Tagen Premiere hatte, eine der größten Ereignissen der kommenden Saison wird. Sowohl wegen der enthusiastischen Kritiken, als auch wegen der hervorragenden Rollen von Adam Ferency und Julia Kijowska, die die beiden Hauptrollen spielen.(...)


DZIENNIK, Warszawa 03.11.06
Klare Intentionen
von Jerzy Koenig
(...) Mit wachsender Bewunderung habe ich seine (Harrovers) Handlungsführung beobachtet und wie Grazyna Kania sie, auf den Text gestützt, auf die kleine Bühne des Warschauers Teatr Dramatyczny bringt. Zwei fesselnde Rollen, der besten Schauspielschule (dabei meine ich nicht etwa die Adresse, sondern vor allem den Stil). Die junge Julia Kijowska und Adam Ferency. (...)  Diese Inszenierung verletzt. Über den Schmerz hinaus enthält sie aber Ehrlichkeit. Vor dem Hintergrund täglichen, allgemeinen Täuschens und Vorspiegelns ist dies ein Theater der klaren Intentionen.


GAZETA WYBORCZA, Warszawa 30.10.06
Wer ist am Missbrauch schuldig?
Von Joanna Derkaczew
(...) "Blackbird" ist eine wichtige Stimme in der Auseinandersetzung über die Grenzen von Verantwortung für Worte und Vergangenheit. Vor allem aber erinnert uns das Stück an die Stempel, den die Gesellschaft Opfern aufdrückt. Dieser Stempel ist schrecklicher als das Verbrechen.


RZECZPOSPOLITA, Warszawa 30.10.06
Ein Verbrecher darf nicht unschuldig spielen
Von Jacek Cieślak
Das Problem der Pädophilie und die heute brennende Frage, ob ein in der Vergangenheit begangenes Verbrechen einen Menschen sein ganzes Leben über zeichnen soll – lässt den Zuschauer, nachdem man sich „Blackbird“ von David Harrower in der Regie von Grazyna Kania angesehen hat, nicht in Ruhe. (...)
Am faszinierendsten ist, dass man das Drama aus einer anderen Perspektive betrachten kann, einer Perspektive die – wie die Regisseurin vor der Premiere sagte – das Schema von Opfer und Täter ausschließt. (...) Die finale Szene, in der in Anwesenheit der ehemaligen Geliebten die zwölfjährige Stieftochter aus Rays neuer Beziehung auftaucht, stellt jeden Zuschauer vor das schreckliche Dilemma: Ray glauben oder die Polizei rufen?


DZIENNIK, 02.11.2006
Eine bewegende Inszenierung von Grazyna Kania
Von Jacek Wakar
(...) Die Kraft der Inszenierung von Grazyna Kania, der Schauspielkunst von Julia Kijowska und Adam Ferency liegt darin, dass man sich von Urteilen – selbst den gerechtfertigtsten – befreien muss. Genauso wie man die jüngsten Zeitungsschlagzeilen vergessen muss. Ray und Una muss man wie das Paar einer antiker Tragödie betrachten. (...)
Ihre (Julia Kijowskas)  Una (...) ist eine Frau, die in ihrer kindlichen Vergangenheit gefangen ist - und ihrer heutigen Sexualität. Es ist eine gewagte Rolle, weit ab von ausgetretenen schauspielerischen Pfaden. Es imponiert, wie bewusst Adam Ferency in ihrem Schatten bleibt, wie bewusst er der jüngeren Kollegin den Vordergrund überlässt. Sein Ray ist ein zurückgezogener, seine Narben tief versteckt haltender Mann. Mit wenigen kleinen Gesten, Bewegungen und seiner Stimme zeigt Ferency, dass Rays heutige, scheinbar sichere Existenz, nur eine Einbildung, eine Illusion ist, die jeden Moment wie ein Kartenhaus zusammenfallen kann. (...) Beide Schauspieler bilden ein Duett, das man im polnischen Theater lange nicht mehr gesehen hat: ein Duett des Schmerzes und der Schärfe, Splitter der Liebkosung und des Mitleids. So ist auch die Inszenierung von Grazyna Kania aus Schmerz gefertigt, statt aus unnötiger Drastik. Eine Inszenierung für diejenigen, die im Theater Publizistik, selbst die richtigste und aktuellste, verachten.


WIRTUALNA POLSKA, 02.11.2006
"Blackbird" in Dramatyczny
von Kalina Zalewska
(...) Die Regisseurin und die Schauspieler lassen den Fragen freien Lauf. Darauf basiert die Kraft der Inszenierung. Julia Kijowska und Adam Ferency bauen ihre Rollen mit Weisheit. Sie zeigen die Spannungen zwischen den Figuren, die Angst, die Rache, Gewissensbisse und die Nähe der Menschen, die für immer durch die traumatischen Ereignisse ihrer Vergangenheit verbunden sein werden. Die Schauspieler zeigen spannende, reife Rollen, die ernsthafte Fragen an ein reifes Publikum richten.


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