GRAŻYNA KANIA

 
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BERNARDA ALBAS HAUS                     zurück


THÜRINGER ALLGEMEINE ZEITUNG, 01.03.2004
Trommelschläge
Das DNT-Spektakel "Brennen!" loderte in vielgestaltiger Theaterleidenschaft

von Lilo Plaschke

(...) Unter den wenig gespielten Autoren, auf die das Theaterspektakel orientiert, ist Federico Garcia Lorca der wohl bekannteste und das Stück "Bernarda Albas Haus" sein meistgespieltes. Und doch stellte Grazyna Kania damit etwas total Neues auf die Bühne, was auch die Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger sprengt. Mit lakonischen Textwiederholungen, angelehnt an Ernst Jandl, wiegt sich das Team in der Zustandsbeschreibung, die, eskalierend, als eiskalte Strategie erkennbar wird. Da bricht eine, analytisch kalkulierend, aus der Opferrolle aus. Die Leistung des wunderbaren Ensembles um Rosemarie Deibel ist die Balance zwischen Tragödie und Groteske, die den Spielplan nachhaltig zu bereichern vermag.

FAZ-SONNTANGSZEITUNG, 29.02.2004
Gezündelt
"Brennen!": das Weimarer Festival für neue Dramatik
Von Viktoria Tkaczyk

(...) Zurück im Nationaltheater ist „Bernardas Albas Haus“ zu sehen, inszeniert durch Grazyna Kania, die der Intendant Bernd Wilms vor vier Jahren am Berliner Gorki-Theater als junges Regietalent feierte. Eigentlich eine gute Idee, das spanische Drama Federico Garcia Lorca mal in unsere Gefilde zu versetzten. (...)

Da sorgen nicht spanische Fächer, sondern Ventilatoren für kühle Luft. Es ist kalt, schrecklich kalt. Man fühlt sich eingesperrt, als sei man in einem unterkühlten Theatersaal, während draußen der kurze deutsche Sommer vergeht, man fühlt sich wie die jungen Frauen auf der Bühne, die das Feuer ihrer Jugend verglühen sehen. (...) Catherine Stoyan gelingt es, als La Poncia im Thüringer Jargon, viel Spannung und noch mehr Lustigkeit auf die Bühne zu bringen, als es das Stück verlangt. (...)

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OSTTHÜRINGER ZEITUNG, 01. 03. 2004
Wortgewaltiger Schwab, sprachloser Lorca
Strukturen der Macht prüfen am DNT die Stücke "Volksvernichtung" und "Bernarda Albas Haus"
von Silvia Obst

(...) Eingeschlossen in einem Haus zu achtjähriger Trauer um den eben verstorbenen zweiten Mann der Hausherrin Bernarda (Rosemarie Deibel), kulminieren die Wiedersprüche aus sozialen Schieflagen, Hierarchien und sexuellen Sehnsüchten. Nur die infantil wahnsinnige Großmutter (Bernd Lange) weiß, dass alles ins Desaströse laufen wird.

(...)  Die beste an diesem Haus ist wohl die Magd (...): mit hochhackigen Stöckelschuhen versehen und mit Wischeimer ausgestattet, steht sie an der Musikbox und lauscht mit brennender Zigarette locker-fluffig den Rolling Stones. Catherine Stoyan spielt die ihr auferlegte Rolle ebenso rotzig wie brillant.

THÜRINGER LANDESZEITUNG, 01. 03. 2004
Blick in Seelenabgründe
Von Frank Quilitzch und Peter – Alexander Fiedler
(...) Blick in Seelenabgründe wie in allen Darbietungen. Doch auch "Bernarda Albas Haus", das Zwei-Stunden-Lehrstück über das lähmende, ja tötende Überkommene, hätte früher geboten werden müssen. Begeisterndes Spiel aller – von Rosemarie Deibel als Bernarda bis Bernd Lange als deren Mutter. Catherine Stoyan, die zu Rockmusik wischende Magd, erhält Szenenbeifall. (...)
 
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